Vielfalt macht Schule
Stipendien für berufsbegleitenden
Studiengang zur Inklusion

Der berufsbegleitende internationale Weiterbildungsmaster »Inklusive Pädagogik und Kommunikation« schult den Umgang von Lehrern mit der Verschiedenheit von Schülerinnen und Schülern.

Projektabschluss
Dezember 2014
Alle Schüler und Schülerinnen sollen gleichberechtigt einen barrierefreien Zugang zu öffentlichen Schulen haben. Mit Stipendien für den internationalen Weiterbildungsmaster »Inklusive Pädagogik und Kommunikation« an der Universität Hildesheim unterstützte die randstad stiftung dabei, Lehrer fit zu machen für die inklusive Schule.

Der gemeinsame Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern, die Heterogenität der Schülerinnen und Schüler, stellt die Institution Schule vor neue Herausforderungen. Im Zuge dessen wurde an der Universität Hildesheim in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Zürich der weiterbildende Masterstudiengang »Inklusive Pädagogik und Kommunikation« entwickelt.

Mit Hilfe von Stipendien der randstad stiftung absolvierten von 2012 bis 2014 vier Lehrerinnen und Lehrer der Oberschule „Richard-von-Weizsäcker“ in Ottbergen dieses Studium.

Ziel des modularen, auf 2 Jahre angelegten und länderübergreifenden Masterstudiengangs ist es, die heterogene Zusammensetzung der Schülerschaft als Chance zu erkennen und den Ansatz der ‚Inklusiven Pädagogik’ im Schulalltag zu implementieren. Die Lehrerinnen und Lehrer im Weiterbildungs-Master sollen als Multiplikatoren im Kollegium den Übergang ihrer Schule zu einer inklusiven Schule initiieren. Neben Werkzeugen zur Steuerung von Schulorganisationen hin zu inklusiven Bildungseinrichtungen stehen vor allem Inhalte zur Kommunikation, zum Coaching und zu einer Didaktik der Vielfalt auf dem Lehrplan. 

Der anwendungsorientierte Studiengang macht Lehrende mit den Ansätzen der inklusiven Pädagogik in allen relevanten Bereichen von Schule vertraut. Durch wissenschaftliche Begleitung, finanziert von der randstad stiftung, wurde dieser Prozess und die Ausbildung dokumentiert und zugleich optimiert. Unter Projektberichte finden Sie den Abschlussbericht zu "Vielfalt macht Schule".

Abschlussbericht

7.8.2015

Abschlussbericht Stipendienprogramm Vielfalt macht Schule

Welche organisatorischen Bedingungen braucht inklusives Lernen in der Schule, um erfolgreich zu sein? Und kann eine berufsbegleitende Weiterbildung von Lehrern bewirken, dass ihre erworbenen inklusiven Fähigkeiten im kommunikativen Handeln und in methodisch-didaktischer Unterrichtsplanung erfolgreich an das Kollegium der Schule weitergegeben und auf diese Weise an der Schule implementiert werden?

Diesen Leitfragen widmete sich das Forschungsprojekt »Vielfalt macht Schule«. Es begleitete von 2012 bis 2014 den Entwicklungsprozess der vier von der randstad stiftung geförderten Stipendiaten im internationalen Master-Weiterbildungsstudium für Lehrkräfte an der Stiftung Universität Hildesheim. Der berufsbegleitende Studiengang »Inklusive Pädagogik und Kommunikation« ist auf vier Semester angelegt und in Deutschland einmalig. Zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten während des Studiums wurden die Stipendiaten, ihre Kollegen an der Richard-von-Weizäcker Oberschule in Ottbergen und ihre Schüler schriftlich befragt, um durch die Weiterbildung bewirkte Veränderungen auf persönlicher und organisatorischer Ebene sowie im Kommunikationsverhalten der Stipendiaten und des Kollegiums sichtbar zu machen.

Multiplikatoren inklusiver Unterrichtsmethodik und Didaktik

Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Stipendiaten als erfolgreiche Multiplikatoren inklusiver Unterrichtsmethodik und Didaktik im Schulkollegium wirken konnten. Während des Forschungszeitraums wandte das gesamte Kollegium die von den Stipendiaten im Weiterbildungsmaster erlernten und mit den Kollegen geteilten kooperativen Lehr- und Lerntechniken regelmäßig an. Dennoch ist lediglich bei den Stipendiaten die Tendenz zu beobachten, die individuellen Voraussetzungen aller Schüler bei der Unterrichtsplanung und -durchführung zu berücksichtigen.

Sensible Kommunikation mit heterogenen Lerngruppen

Während und nach der Teilnahme am Weiterbildungsmaster veränderten die Stipendiaten ihren kommunikativen Umgang mit heterogenen Lerngruppen. Sie gestalteten Lehr-Lerndialoge individueller und motivierender und förderten Schüler in ihrer Vielfalt von Stärken und Schwächen mit entsprechenden kommunikativen Techniken.

Noch ein weiter Weg für systematische Verankerung von Inklusion in der Schulorganisation

Zwar konnten die Stipendiaten als Multiplikatoren für inklusive Lehrkompetenzen im Kollegium wirken. Doch auf der Ebene der Schulorganisation waren nur geringe Veränderungen festzustellen. So empfinden sowohl die Stipendiaten als auch ihre Kollegen die Entwicklung eines gemeinsamen Konzepts der individuellen Förderung, die Planung des Unterrichts und die Implementierung geeigneter Fördermaßnahmen im Team als stark verbesserungswürdig. Eine systematische Verankerung des Inklusionsansatzes in der Schulorganisation bedarf also in Zukunft weiterer Maßnahmen, damit sich eine inklusive Schulorganisation umfassend und nachhaltig etablieren kann.

Projektpartner