rheingold studie: KI in der Arbeitswelt
Die Studie »KI und die Zukunft der Arbeit: Stresstest für Führung und Zusammenarbeit« des rheingold Instituts für die randstad stiftung zeigt: Unternehmen setzen auf technologische KI-Einführung, unterschätzen aber Unsicherheit, Abwehr und Verdrängung.
Künstliche Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt ist für viele Beschäftigte Verheißung und Bedrohung zugleich und deshalb ein psychologischer Stresstest. KI begeistert und weckt zugleich die unbewusste Angst vor Ersetzbarkeit und Kontrollverlust. "76 Prozent nutzen sie bereits privat regelmäßig, 78 Prozent sehen neue Chancen für die Arbeitswelt. Doch parallel zur Faszination brodelt es in den Menschen. Arbeitnehmende verdrängen Ängste, durch KI entwertet oder gar ersetzt zu werden.
„Wer die psychologische Dimension ignoriert, riskiert Störungen in Teams, Vertrauensverlust und Blockaden im Transformationsprozess“, sagt Johannes Dorn, Geschäftsführer des rheingold Instituts. „Gerade jetzt müssen Unternehmen verstehen, dass es nicht nur um Technologie und Effizienzgewinne, sondern auch um Identität, Selbstwert und die Kultur der Zusammenarbeit geht.“
Ein Stresstest für Führung und Zusammenarbeit
Psychologisch ist KI für die Arbeitswelt ein Stresstest. Sie konfrontiert Unternehmen nicht nur mit technischen, sondern mit kulturellen und emotionalen Herausforderungen. 63 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Hoffnungen im Umgang mit KI überwiegen, bei 20 Prozent überwiegt die Angst. Doch solange die verdrängte Angst vor Ersetzbarkeit nicht angesprochen wird, bleibt sie wirksam – und führt zu Spannungen in Teams, Misstrauen und verunsicherter Führung.
„Gerade in Zeiten einer so tiefgreifenden Disruption wie durch KI brauchen Menschen Sicherheit, Orientierung und Wertschätzung“, betont Hanna Daum, Geschäftsführerin der randstad stiftung. „Nur wenn Beschäftigte das Gefühl haben, dass ihre Kompetenzen weiterhinwichtig bleiben und ihr Beitrag gesehen wird, können sie KI als Ressourceannehmen statt als Bedrohung. Genau hier setzt die randstad stiftung an: Seit 2005 engagieren wir uns dafür, unsere Arbeitskultur menschlicher zu gestalten und die Motive zu verstehen, die über die Haltung zur Zukunft entscheiden – weit mehr als die Technik allein.“
Was Unternehmen beachten sollten
Um KI konstruktiv in die Arbeitswelt zuintegrieren, braucht es mehr als technische Kompetenz. Entscheidend sind:
· klare Leitplanken und Regeln, die Sicherheitund Orientierung schaffen
· Transparenz in Kommunikation und Zielen, umVertrauen aufzubauen
· Verbindung von HR und Data, um den Prozessder Transformation gemeinsam sinnvoll zu steuern
· Partizipation, die Mitarbeitende aktiveinbindet und Experimente zulässt
· Bildung & Training, das technische,kulturelle und ethische Dimensionen verbindet
· Sinnstiftung neu denken: Empathie,Kreativität und Verantwortung bewusst betonen
· mutige Nutzung fördern, damit KI nicht nurdefensiv abgewehrt, sondern aktiv gestaltbar wird
Fazit
Die Ergebnisse zeigen: KI ist fürdie Arbeitswelt ein mächtiges Versprechen und zugleich eine psychologischeHerausforderung. Während viele Beschäftigte Faszination und Unterstützungerleben, bleibt die unausgesprochene Angst vor Ersetzbarkeit wirksam. Nochfehlen klare Regeln, Visionen und kulturelle Narrative, die Sicherheitgeben.
Gelingt es Unternehmen, diese Ängste ernst zunehmen, offene Diskussionen zu ermöglichen und positive Leitbilder zuentwickeln, kann KI von einer Quelle der Verunsicherung zu einer gestaltbarenRessource werden – und zum Motor einer neuen Arbeitskultur.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Website des rheingold instituts.
Die komplette Studie ist Mitte Oktober auch auf unserer Website abrufbar.